Stefan Brückner

High Rise

Die Architektur der 1960er Jahre hat es nicht gerade leicht in unserer Zeit. Gemeinhin
gelten ihre Errungenschaften als hässlich, seelenlos und grau. Um den großen
Wohnungsbedarf nach dem zweiten Weltkrieg zu decken entstanden gigantische
Bauprojekte in ganz Europa. Diese Bauten repräsentieren zum einen die großen
Werte, wie zum Beispiel Aufschwung, Mobilität, Wachstum und Fortschritt zu dieser
Zeit. Allein ihre äußere Erscheinung wirkt imponierend. Doch damals wie heute gehen
die Meinungen zu diesen Betonkolossen auseinander: Die nüchterne aber wuchtige
Bauweise, die schachtelartigen, aufeinander gestapelten Wohneinheiten wirken
monoton und vermittle dem Betrachter das Gefühl klein und austauschbar und mehr
Funtionseinheit als Individuum zu sein. Es ist Beton gewordener Ausdruck einer
Kollektivmentalität des Aufschwungs und der Mobilität. Die größten und
repräsentativsten Vertreter dieser Bauphase werde in dieser Arbeit dokumentiert und
gegenübergestellt.!

Stefan Brückner studierte von 2008 bis 2015 an der FH Bielefeld Fotografie und
Medien. Die Bachelorarbeit »High Rise« entstand unter Betreuung von Prof. Roman
Bezjak und Prof. Dr. Kirsten Wagner.