Simon Grunert

Panta Ruhr

150 Jahre Montageindustrie haben ihre Spuren im Ruhrgebiet hinterlassen; in der Landschaft, der Wirtschaft und in den Köpfen der Menschen. Seit 1960 dampft allerdings kaum noch ein Kessel und der Strukturwandel ist stetig spürbar. Zu Blütezeiten förderten Kumpel in 296 Zechen kostbare Bodenschätze, seit 2015 ist es nur noch eine einzige. Der Import ist günstiger geworden, als das eigene schürfen, aus den damaligen Anlagen entstehen Freizeit-, Wohn- und Kulturstandorte.

Simon Grunert begibt sich bewusst an die Ränder des urbanen und industriellen Bereichs und folgt dem Lauf der Ruhr zwischen Hagen und Duisburg als Ausgangspunkt seines Narrativs. Ganz nach Heraklits Leitspruch »Panta rhei – alles fließt«, lässt auch Grunert sich treiben und erschafft somit einen authentischen Blick auf das Ruhrumland. In »Panta Ruhr« besitz jedes Bild durch Abgrenzungen, absackende Schwarztöne, Mauern und natürliche Grenzen eine Pointe, die zu überzeugen weiß. Alte Schmelztiegel und Fabrikanlagen sucht man vergeblich, stattdessen findet man den Deutschen Herbst in seiner ganzen Romantik.

Simon Grunert studiert seit 2014 Fotografie und Medien an der FH Bielefeld. »Panta Ruhr« entstand unter der Betreuung von Prof. Axel Grünewald.