Ich habe mich verirrt und finde nicht mehr raus. Aus mir.

„… ich lehne am Fenster und schaue hinaus in die neue alte Welt. Ich bin nicht mehr Teil davon. Ich sitze irgendwo anders. Ich habe mich verirrt und finde nicht mehr raus. Aus mir. Ich bin in einem dunklen Raum indem es keine Türen und Fenster gibt…“

Die Serie »Ich habe mich verirrt und finde nicht mehr raus. Aus mir.« ist eine persönliche Arbeit, in der es um beschädigte Identität geht. Ich möchte einen inneren Zustand beschreiben; eine Art Schockstarre , die durch massive Angst entsteht. Wichtig dabei war mir dem Betrachter mein Gefühl der Enge und Beklemmtheit nahezubringen. Es geht um Angst, die einen erstarren lässt, einen lähmt. Man ist gefangen in seinem eigenen Körper, bewegungs- und somit auch handlungsunfähig.

Die von mir fotografierten Menschen entziehen sich dem Betrachter. Sie sind von der Kamera abgewendet und bieten einen eher ungewöhnlichen, teilweise grotesken Anblick. Ich entpersonifiziere Sie, mache Sie zu leidenden Kreaturen, anonymen Geschöpfen, die unfähig sind sich zu spüren oder die eigenen Körpergrenzen zu fassen. Durch die verrenkten Körperhaltungen werden meine Protagonisten handlungsunfähig. Sie sind dem was kommt schutzlos ausgeliefert.

Die 1980 in Köln geborene Sandra Knob studiert seit 2005 Fotografie und Medien an der FH Bielefeld. Ihre Arbeit »Ich habe mich verirrt und finde nicht mehr raus. Aus mir.“ entstand unter der Betreung von Prof.Axel Grünewald.