Renke Brandt

Wenn man Picasso auf dem Arm hat, möchte er immer gleich im Gesicht lecken

Renke Brandt hat es recht einfach beim Smalltalk (behaupten wir einfach mal). Während andere Fotograf_innen beim Beantworten der gut gemeinten Frage was sie denn bitteschön fotografieren ganz schön ins Schwitzen kommen (wie erklärt man das mit der Beziehung zwischen Raum und Körper oder der abstrahierten Darstellung des Unterbewusstseins?!?), kann Brandt ganz konkret erwidern: Ich klaue Bilder auf denen Regenbögen, Kinder und Berge zu sehen sind. Und Zungen. Und Rote Beete. Das Gute, Schöne, Wahre eben. Lässt sich Platons Dreiklang noch problemlos auf den Kater Picasso anwenden, ein schönes Tier (gerahmt von einem psychedelischen Feuerwerk) mit guten Charakter (leckt gerne Gesichter), ist es mit den anderen von Brandt »aufgehübschten« Bildern nicht mehr ganz so einfach. Was ist, was sein soll und was gefällt wird in seiner Arbeit neu verhandelt.

Renke Brandt studierte von 2008 bis 2015 am Fachbereich Gestaltung und schloss mit »Wenn man Picasso auf dem Arm hat, möchte er immer gleich im Gesicht lecken« seinen Master ab. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Axel Grünewald. Er gibt das Zine »Fluffy Storms« heraus und zeigte seine Arbeiten zuletzt in der Warte für Kunst in Kassel, wo ihm eine frühzeitige Retrospektive gewidmet wurde.