Patrick Pollmeier

Fremdes Gelände

»Trixie« kann sich nicht wehren, die Flucht ist ausgeschlossen. Leichte Beute also für den canis lupus familiaris, der an einem Punkt der Domestizierung angekommen ist, an dem ihn das wahrscheinlich auch nicht weiter stört. »Trixie«, ein Hundespielzeug aus Latex, war nie frei. Ebenso wenig ist es jedoch auch ihr Besitzer, der Haushund. Zumindest suggeriert dies Patrick Pollmeiers Serie »Fremdes Gelände«, mit der er eine Bestandsaufnahme gegenwärtiger Hundekultur leistet. Er geht der Frage nach, was aus dem »ehemaligen Getier«, dem Wolf, geworden ist. Was sind die Folgen von Züchtung, Hundeschule und Würgehalsband? Umso sachlicher und präziser fotografiert, desto schmerzhafter sind die Antworten. Pollmeier zeichnet ein fast dialektisches Bild vom Menschen und seinem treuen Begleiter, in dem letzterer deutlich besser dabei wegkommt.

Patrick Pollmeier studiert seit 2013 Fotografie und Medien. Fremdes Gelände entstand unter der Betreuung von Prof. Axel Grünewald im Kurs »Hund, Katze, Ponyhof« und schaffte es beim European Photography Award in die Final Shortlist. Pollmeier lebt zusammen mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Golden Retriever am Bielefelder Jahnplatz.