Moritz Hüttner
Tom’s 24. Geburtstag
»Wirklichkeit ist eine Konstruktion an der wir beteiligt sind […] Wirklichkeit gibt es nicht an sich, sondern ist neben anderen Faktoren, vor allem auch durch Wahrnehmungsgewohnheiten gemacht.«
»Die Bilder, die ich geschaffen habe, zeigen vertraute stereotype Situationen einer Geburtstagsfeier. Es fällt nicht schwer, sich mit ihnen zu identifizieren, da solche Aufnahmen in Massen vorhanden sind und jeder diese Fotografien kennt. Somit möchte ich den Betrachter in einen Zustand versetzen, in dem er zunächst genau zu wissen meint, was er sieht. Dadurch, dass die Bilder meiner Arbeit aber nur vorgeben fotografisch zu sein, wird man beim längeren Betrachten gezwungen, die Situation genauer zu hinterfragen und zu beobachten. Es fällt auf, dass sich die scheinbaren Fotografien bewegen.
Mein Interesse liegt darin, dem Banalen und Gewöhnlichen eine befremdliche Stimmung zu verleihen. Demnach ging es mir auch in dieser Arbeit darum, zu verfremden. Da, wie schon erwähnt, Realität an Wahrnehmung gekoppelt ist, existiert in diesem Sinn also nur eine subjektive Wirklichkeit. Durch meine Arbeit versuche ich in die subjektive Wahrnehmung des Betrachters einzugreifen. Mittels der vorgetäuschten Fotografien breche ich die Wahrnehmungsgewohnheit und schaffe eine neue Realität.«
Moritz Hüttner, geboren 1985 in Amberg, studiert seit 2009 an der FH Bielefeld Fotografie und Medien. Seine Arbeit »Tom’s 24. Geburtstag« entstand im WS 2010 unter der Betreuung der Londoner Gastdozentin Dr.Wiebke Leister.