Katrin Kamrau

Flämisches Fragment

Die fotografische Arbeit »Flämisches Fragment 2007 – 2009« von Katrin Kamrau setzt sich mit der flämischen Stillleben- und Portraitmalerei des 17. Jahrhunderts auseinander. In dieser Zeit benutzten die Maler in der Altniederländischen Stilllebenmalerei Symboliken, die ebenfalls in den im Volk weit verbreiteten Emblemen (Sinnbildern) ihre Verwendung fanden. Die Bedeutung und Symbolik vieler malerischer Darstellungen von Blumen, Früchten oder Tieren war den meisten damaligen Bildbetrachtern außerordentlich gut bekannt. In unserer gegenwärtigen Kultur spielt die Natur eine untergeordnete Rolle. Diese wird oft nur noch während der Freizeit in Tierparks, botanischen Gärten oder in Reisen als Erlebnis konzentriert konsumiert. Im Alltag hat die Natur für viele keine Bedeutung mehr. Das Wissen um den Nutzen einzelner Pflanzen oder Tiere ist für die breite Masse verloren gegangen. Das heutige »memento mori« ist für uns mit anderen Bedeutungsträgern aus den Medien verbunden. In diesem Spannungsfeld zwischen der Natur als Symbol und dem bloßen Umgebensein von dieser, bewegt sich das flämische Fragement.

Katrin Kamrau, 1981 in Lübben geboren, studiert seit 2003 Fotografie und Medien an der FH Bielefeld. Ihre Arbeit »Flämisches Fragment 2007 – 2009« entstand im Rahmen eines Auslandssemesters an der Hogeschool Antwerpen in Belgien und wird bis heute weitergeführt. Die Arbeit war für den Prix Leica 2008 nominiert und in diesem Rahmen in einer Ausstellung in der Hockney Gallery des Royal College of Art London zu sehen.