Karin Jobst

atomar—zone1

Nach vierzig Jahren Laufzeit zeigen sich einst visionäre Hightec-Reaktoren als Wunderkammern der Technik. Karin Jobst setzt sich mit ihrer Arbeit »atomar—zone1« mit einem brisanten Thema auseinander. Ihre gleichsam ästhetisch wie dokumentarischen Fotografien zeigen Außen- und Innenaufnahmen eines deutschen Atomkraftwerks. Malerisch anmutende Landschaften, in denen Kühltürme wie Visionen erscheinen, bestehen dabei neben klaren Aufnahmen, die einen Eindruck hochtechnisierter Abläufe vermitteln.

Die Fotografien von Karin Jobst sind Dokumente ortsbezogener künstlerischer Auseinandersetzung innerhalb eines zugleich persönlichen Erfahrungsgefüges. In unmittelbarer Nachbarschaft des KKW Gundremmingen, eines der ersten in Deutschland erbauten Kernkraftwerke, wuchs die Künstlerin auf, direkte familiäre Bezüge sind zudem vorhanden. So visualisiert ihre fotografische Arbeit in einem eigentümlichen Spannungsfeld zwischen zeitgeistiger Designästhetik und Parallelen zum romantischen Bildempfinden deutscher Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts nicht nur eine allgemein zu diskutierende politische Problematik, sondern verweist zugleich und sehr subtil auf Autobiografisches, ohne dass dies ihre Fotografien vordergründig preisgeben würden. (Dr. Thomas Elsen, H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast, Kunstsammlungen und Museen Stadt Augsburg)

Mit »atomar—zone1« legte Karin Jobst im Jahr 2007 ihr Fotografiediplom bei Prof.Katharina Bosse und Prof.Axel Grünewald ab. Dazu erschien ein Künstlerbuch mit 23 handgefertigten C-Prints (Auflage 5).