Jennifer Endom

Persona

Jennifer Endom beschäftigt sich in ihrer Diplomarbeit 2011 mit dem künstlerischen Portrait. Zu ihrer Arbeit Persona schreibt sie:

„Eine Aufführung der eigenen Person. Die Essenz des Fotografierens, ein Moment der Ruhe und Intimität – ein Dialog.

In meiner Arbeit beschäftige ich mit einem zentralen Thema der Fotografie: dem Menschen. Ich verspüre den Drang, der Gattung Portrait zu einer neuen Wertigkeit zu verhelfen, die sowohl Schönheit, als auch Makel und Fehler zulässt. Das fotografische Portrait soll ein einmaliges Produkt sein: es soll versuchen, das Menschliche durch vergängliche Züge zu charakterisieren. Es stellt sich der Vergänglichkeit, in der sich unsere Bilder, Schönheitsideale und Rollenbilder befinden.

Die ambivalente Situation ist ein fragiler Moment. Das Erhabene kann sich durch einen einzigen Moment, eine Bewegung, eine Sekunde in das Komische verwandeln. Eine ambivalente Situation, in der die Geschichte in jede Richtung offen ist.

Jedes Portrait strebt nach dem „fruchtbaren Augenblick“.

Im Jetzt und Hier portraitiere ich Männer, um nach dem „fruchtbaren Augenblick“ zu suchen, wie Lessing ihn definierte. Indem ich durch Lichtsetzung und Pose an historische Portraitmalerei erinnere setze ich der zeitgenössischen Bilderflut und Schnelllebigkeit einen aufwendigen und wertschöpfenden Akt des Fotografierens entgegen. Reduziert auf die reine Persona suche ich nach einer Intimität.“

Jennifer Endom studierte von 2004-2011 an der Fh-Bielefeld Fotografie und Medien. Ihre Diplomarbeit „Persona“ entstand 2010/2011 unter der Betreuung von Prof.Axel Grünewald und wurde zusammen mit Prof.Dr.Anna Zika geprüft.