Daniela Duckwitz

Haut und Hülle

„Berührung bedeutet in Kontakt zu sein mit unserer äußeren Umwelt, aber auch mit unseren „inneren“ Welten, mit unseren Gefühlen, Gedanken und Erinnerungen.“

Die Haut bildet einen Raum für das Körperinnere. Sie fungiert aber ebenso als Grenze zwischen unserem Körper und der Umwelt. Die Haut ist Kontaktstelle von innen und außen, und arbeitet als kommunikative Membran. Sie atmet, sie fühlt, sie schützt, sie nimmt auf, speichert Erfahrungen und gibt dies nach außen ab. Sie ist ein durchlässiges Organ. In meiner fotografischen Arbeit wird die menschliche Haut sowohl als organische als auch imaginäre Gegebenheit betrachtet. Die Fotografien zeigen keine perfekten, intakten Körper in einer Art Ganzheit, sondern die Vorstellung von Offenheit, Individualität, Verletzbarkeit, Fehlerhaftem. Die Eigenheit des Körpers, seine Unvollständigkeit, sein Geruch, sein Schmerz, seine Geschichte – all dies sind Aspekte, die in meiner Arbeit angesprochen werden. Erst dadurch können die abgebildeten Personen mit der Umwelt wahrhaft und unmittelbar in Kontakt treten. Dass die Haut der abgebildeten Menschen in beide Richtungen durchlässig ist, ist mehr leitendes Medium als starre Barriere, wird in den Arbeiten aber unmittelbar augenfällig. Es sind Blicke unter die Haut, modellhafte Schnitte ins Unberührbare.

Daniela Duckwitz studiert seit 2009 Fotografie & Medien an der FH Bielefeld. Ihre Arbeit »Haut und Hülle« entstand unter der Betreuung von Prof. Emanuel Raab.