Cathleen Falckenhayn

3ZKB

»Mord.
Kein Kaffee, dafür fünf Zigaretten.
Wohnungstür stand offen.
Sechster am Tatort.
Leiche liegt im Wohnzimmer.
Fenster geschlossen,
Schlüssel alle da,
keine Beschädigungs- oder Aufbruchsspuren sichtbar.
Das übliche bla bla.
Dann die Leiche,
der Geruch ist noch zaghaft,
noch kein Faustschlag in die Magengrube,
sondern nur mehr eine penetrante Umarmung zuviel.
Aber der Anblick…
Übelkeit schmiegt sich an die eigene Schulter.
Der Anblick ist neu.
Geschlachtet.
Nein, ausgeweidet, wie eine Tier.
Die Raumtemperatur beträgt 18 Grad.
Stimmen nach der Stille, in der sie lag.
Es stehen keine Essenreste in der Wohnung..
Es ist keine Tatwaffe auffindbar.
Sie ist auseinander gestreckt.
Schlachtbank.
Die Kehle ist mit einem sauberen Schnitt aufgetrennt.
Drecks Arbeit.«

-Jasna Jagar

Cathleen Falckenhayn studierte seit 2008 Fotografie und Medien in Bielefeld. Mit der von Dr. Wiebke Leister und Prof. Axel Grünewald betreuten Arbeit »3ZKB«, schloss sie ihr Studium im  Sommer 2013 ab.