Anne-Sophie Stolz

Cuckoo Clock and Cherry Cake

»Die Leute reisen, um etwas zu sehen, von dem sie schon wissen, dass es da ist.« – Daniel J. Boorstin, »Das Image«, 1961.

»Cuckoo Clock and Cherry Cake« befasst sich mit einer deutschen Ferienregion, dem Schwarzwald.

An der Oberfläche begegnen uns Begriffe wie Idyll, Ursprünglichkeit, Ferien, Natur, Ruhe, Brauchtum, Unberührtheit. Kurz um: Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.

Eine Gegend, die vom Brauchtum, der Tradition und dem Bewahren lebt, bei der Heimat und Heimatverbundenheit eine große Rolle besitzen. Das Phänomen des Festhaltens, des Bewahrens und der Zelebrierung, ist ein wichtiger Punkt des dortigen Lebens, der in dieser Arbeit speziell durch inszenierte Portraits hervorgehoben wird.

Ziel war es eine Geschichte zu formen über eine Region, deren Mystik scheinbar verblichen ist, denn unlängst ist alles zum touristischen Gebiet erkoren worden und selbst dieses Bild bröckelt.

In Wirklichkeit sind wir schon lange angezogen von fremden Kulturen. Dagegen kann eine Region wie der Schwarzwald im ersten Augenblick nicht mit Abenteuer und Exotik glänzen, sondern wird eher in die Schublade der Mittelmäßigkeit gesteckt – wir befinden uns weder in den Alpen, noch auf Mallorca.

Was ist das also für ein Ort, über den schon so viel geschrieben wurde, von dem jeder ein Bild im Kopf hat und doch kein konkretes?

»›Heimat‹ ist so viel mehr das Eigene im Anderen und damit auch die Erkenntnis des Fremden im Eigenen.« – Harald Siebenmorgen, ›Schwarzwald – Fotografen sehen ihre Heimat‹, 2009.

Anne-Sophie Stolz beendete ihr Studium an der FH Bielefeld vor wenigen Wochen mit der hier gezeigten Diplomarbeit. Betreut wurde das Projekt von Prof.Axel Grünewald und Prof.Dr.Anna Zika. Anne-Sophie lebt und arbeitet in Bielefeld.