Oliver Leu

_eins

„Verständlichkeit“ wird gefordert? Das Geheimnisvolle versteht ein jeder lebendige Mensch noch immer am besten. (Peter Handke, „Gestern unterwegs“)

Die Faszination an Religiosität und Glauben resultiert aus der Tatsache, dass sie mit den Mitteln des Intellekts nicht zu fassen sind. Ausgangspunkt meiner Arbeit _eins ist eine Reise zum hinduistische Fest der Durga Puja im indischen Kalkutta, das als wichtigstes religiöses Fest des Jahres gilt.Als Fotograf nähere ich mich meinem Sujet als Poet, der im Gegensatz zum Analytiker mehr in den Dingen sieht, als das nach Regeln zu Registrierende. Dabei gehe ich der Frage nach, in wie weit die Religion den Menschen mit sich und seiner Umwelt verbin- det, ihn eins werden lässt. Indem ich über die Beschreibung des Festes als Ereignis hinausgehe, stelle ich auf ei- ner höheren, poetisch-symbolischen Ebene Fragen zum Wesen des Religiösen an sich.

Oliver Leu, geboren 1976 in Dortmund, lebt und arbeitet in Antwerpen/Belgien. Von 1997 bis zum Jahr 2001 studierte er Religionswissenschaften an den Universitäten Köln und Bonn. 2003 begann er sein Studium im Studiengang Fotografie und Medien an der Fachhochschule Bielefeld. Seine Diplomarbeit »_eins« entstand im Wintersemester 2008/2009 unter der Betreuung von Prof’in Katharina Bosse. Die Serie besteht insgesamt aus 16 Motiven in verschiedenen Größen.