Moritz Hüttner

In Bayern essen sie Weißwürste

Die Idee ist es, gewöhnliche Momente am Esstisch als Abstrakta und bloße Formkonstruktionen darzustellen. Moritz Hüttner legt seinen Fokus auf stereotype Situationen, die er bewusst bricht und entfremdet. Den Verfremdungseffekt kreiert er, indem er sich selbst auf skurrile Weise in den alltäglichen Ritus des Beisammensitzens am Tisch mit einbringt. Seine Perspektive ist eine andere, seine Position innerhalb der Tischgesellschaft eine außergewöhnliche.

Diese unterscheidet sich von den Menschen in ihren Alltagssituationen zu Tisch  und betrachtet sie von oben. Er wählt seinen Platz außerhalb der Gesellschaft, stehend auf dem Tisch. Seinen Fotografien verleiht er dadurch performativen Charakter. Die abgebildeten Personen agieren als Schauspieler; er selbst wird zum Betrachter.

Die Bilder beschreiben ein gesellschaftliches Ritual und schildern allgemein bekannte Momente, in denen sich jeder wiederfindet. Auch die Herkunft Moritz Hüttners spiegelt sich in seiner Arbeit wieder. Die Entfremdung der Stereotypen wird zu seinem individuellen Ritual.

Moritz Hüttner, geboren 1985 in Amberg, studiert seit 2009 an der FH Bielefeld Fotografie und Medien. Seine Arbeit entstand im WS 2009 unter der Betreuung der Londoner Fotografin Lydia Goldblatt.