Melanie Vogel

Jitter

»Jitter« beschreibt im englischen einen Fachbegriff für eine instabile digitale Verbindung von zwei Sendern. Das gesendete Material »flimmert« oder »flirrt« und wird nur bruchstückhaft übertragen. Diesen Effekt, der auch beim telefonieren über das Internet auftritt, nutz Melanie Vogel um sich mit dieser neu etablierten Kommunikationsformen auseinander zu setzen. Die Bilder zeigen Screenshots, die sie während der Konversationen mit Freunden via Skype gemacht hat. Zu sehen sind Personen und Räume, die alle durch die typischen digitalen Merkmale des »Jitter« gekennzeichnet sind: technische Störungen, Farbverschiebungen und grobe Pixel deuten auf das Medium hin. Diese Effekte führen zu einer offensichtlichen Abstraktion des menschlichen Körpers. Der Bildschirm wird zu einer Art Bühne, der die Freunde näher bringt, sie aber gleichzeitig unendlich weit entfernt wirken lässt.

Melanie Vogel, geboren 1976 in Kassel, studiert seit dem Jahr 2005 Fotografie und Medien an der FH Bielefeld. Ihre Arbeit »Jitter«, bestehend aus neun Motiven, entstand während eines Auslands-Trimesters am London College of Communication.