Mats Karlsson

Cosmos

Bei der Betrachtung von Mats Karlssons Arbeit »Cosmos« drängt sich einem der Verdacht auf, dass nicht alles was glänzt, auch Gold ist, denn fast alles glänzt: Zähne, Kronleuchter, Felgen, die Zitzen der Mama Lupa, Epauletten, Krawatten, Vorhänge, Leopardenmantel und was auch immer die den Betrachtern ihren Rücken zukehrende Frau in der Hand hält. Sie scheint versunken zu sein in einer romantischen Landschaftsmalerei die zwar nicht funkelt, aber dafür in ihrer Unberührtheit vielleicht ein Gefühl von Echtheit und Eskapismus vermittelt. In den achtziger Jahren war es noch andersrum, das Hotel Cosmos konnte sich über Vollbelegung freuen, die Menschen kamen nach Moldawien um Urlaub zu machen. Heutzutage hängt es von der politischen Situation ab, ob Romulus und Remus vor dem Nationalmuseum säugen dürfen oder nicht. Karlsson bildet das Unstete ab und hält eine Stimmung fest, die irgendwo zwischen Aspiration und Resignation oder eben echten und falschem Glanz pendelt.

Mats Karlsson studiert Fotografie und Medien im Bachelor. Die Arbeit entstand unter der Betreuung von Prof. Roman Bezjak und Andrea Diefenbach im Rahmen der Moldawien Exkursion im Herbst 2016. »Cosmos« wurde für den »European Photography Award« nominiert.