Luisa Zanzani

Etnea

Nur ein Bruchteil der unzähligen Eruptionen, die mehr als 500.000 Jahre lang die Vulkanlandschaft des Ätna formten, hinterließ eine Spur in den Chroniken der Menschen, die seit der Kolonisierung Siziliens durch die Griechen die Insel bewohnen.

Der Ätna entstanden auf der Bruchlinie zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte und ist ursprünglich unterhalb des Meeres gelegen. Er entwickelte sich im Laufe der Jahrtausende zum höchsten Vulkan Europas. Dabei veränderte der Berg für immer die Landschaft Siziliens und beeinflusste maßgeblich die Geschichte dieser Region.

»Unter dem bleichen Winterlicht lüftet sich die beinah einfarbige Natur der Gesteine: In unterschiedlichen Nuancen von Blau, Schwarz und Grün leuchtet die zerklüftete Oberfläche der Lava. Wenn der Schnee die Felder überdeckt, verschwindet allmählich die Farbe bis die explosive Kraft des Vulkans alles wieder anzündet. Die monumentale Schönheit strombolianischer Eruptionen (zu diesen gehört die in der Serie dokumentierte), die
bis zu 10 km hohe Aschewolken erzeugen können,
scheint Aristoteles‘ Darstellung der vier Elemente beispielhaft widerzuspiegeln: Feuer, Wasser, Luft und Erde offenbaren sich in einem beeindruckenden, verblüffenden Wechselspiel.
Keine von Menschen geschaffene Infrastruktur überlebt auf den Hängen des Ätnas länger als ein paar Jahrzehnte. Selbst die modernsten touristischen Anlagen erscheinen zerbrechlich auf der grollenden Oberfläche des Vulkans. Trotz des Größenwahns der modernen Technologie erinnern uns aktive Vulkane an die unberechenbaren Kräfte, die unseren Planet formen. Dabei üben sie mehr denn je ihre Faszination auf uns aus – gerade zu Zeiten, in denen die Natur unter dem Eingriff der Menschen zu zerfallen droht.«

Luisa Zanzani machte 2005 ihr Diplom an der Hochschule für Produkt- und Kommunikationsdesign in Florenz. 2010 folgte dann der Master of Arts an der FH Bielefeld mit der Arbeit »Adria«.