Jasmin Teutrine
Ponyplay
»Fury Fantasy« steht da auf dem Poster an der Wand geschrieben. Und würde das Geschehen direkt daneben den Akt der Dressur nicht von Mensch-Tier zu Mensch-Mensch erweitert, so würde das fehlende »r« wahrscheinlich nicht weiter auffallen, da bei Pferdefantasien meist unschuldiges à la »Wendy« erwartet wird. Auch der Titel von Jasmin Teutrines Arbeit »Ponyplay« mutet auf den ersten Blick unschuldig an. Dementsprechend behutsam werden die unwissenden Betrachter an den Fetisch-Kontext herangeführt, die Aufnahmen behalten sich eine Unaufgeregtheit vor die sich den gängigen mit der BDSM-Szene assoziierten Bildsprachen widersetzt. Dazu passt auch der Schauplatz, das beschauliche Dissen / Bad Rothenfelde. Teutrine geht es um »die Flucht vor dem Ich, Unterwürfigkeit und Vertrauen«. Diese Bedeutungszusammenhänge werden durch nüchternen Bilder ermöglicht, die sich auf das Spiel einlassen, sich aber ihm nicht unterordnen.
»Ponyplay« enstand im Kurs »Hund, Katze, Ponyhof« unter der Betreuung von Prof. Axel Grünewald. Jasmin Teutrine studiert seit 2013 im Bachelor am Fachbereich Gestaltung.