Felix Nürmberger

Deconstruction Mashup

»All the world’s a stage and all the men and women merely players.« – William Shakespeare

Der Vorhang, der auf Felix Nürmbergers Bühne fällt, ist in diesem Fall pink und der Akteur weder Mann noch Frau.
Sein Spiel entzieht sich dieser Genderdefinition und umkreist sie gleichzeitig, wie es seine „Kostümierung“ (die Kollektionen von Julia Paschen und Maike Baier) vorgibt.

Das Model bleibt dabei gesichtslos, während seine Posen mit Übertreibung unterstrichen werden. Etabliert weibliche Posen werden so dem männlichen Körper zu eigen gemacht. Diese Übertreibung konstruiert eine Härte , die sich in der Lichtsetzung und dem kantigen Collagenspiel fortsetzt. Die kreierte Schärfe verwischt bei genauer Betrachtung jedoch immer wieder.. ihre Ecken geraten in ein Fließen, das letztlich nicht greifbar bleibt, so wie die vom Militär inspirierte Mode ihre Form ebenfalls mit zarten Drapierungen bricht.

Das Konzept fester Formen und Normen wird so gebrochen, zu etwas Neuem zusammengesetzt, das sich nicht still in eine Definition eingliedert. Stattdessen wird eine Wiederholung mit einer weiteren Wiederholung verwirrt, einer Pose, der Anschnitt einer anderen Pose entgegengesetzt.
Dem Betrachter bleibt ein haltloser Blick, der sich auch nicht setzt, aber eine neue Auffassung für die Ausmaße unseres Spiels aufwirft. Ob mit Formen, Mode oder Identität. Cause all the world’s a stage.

Felix Nürnberger studiert seit dem Wintersemester 2013/2014 Fotografie und Medien im Master. Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit der Stylistin Julia Tabakov sowie den Designerinnen Julia Paschen und Maike Baier.