Felix Hüffelmann

The Dark Side Of The Moon

Zwei geometrische Formen dominieren den visuellen Diskurs über die NSA-Affäre, Quader und Kugel. Die findigen Bildredakteure der Onlineportale deutscher Tageszeitungen scheuen sich meist nicht, den verspiegelten Kasten der NSA Zentrale in Langley oder die golfballartigen Antennenkuppeln der Abhörstation bei Bad Aibling ein ums andere Mal als Illustration der Enthüllungen Edward Snowdens wiederzukäuen. Felix Hüffelmanns Serie »The Dark Side Of The Moon« setzt dem eine nuancierte und vor allem erfrischende Betrachtungsweise des Überwachens und Überwachtwerdens entgegnen. Hüffelmann ist der Alltäglichkeit des Phänomens auf der Spur und das wirkt sich sowohl auf Bildsprache als auch die fotografierten Motive aus. Diese reichen von der romantischen Badeszene am Fuße der Abhörstation auf dem Berliner Teufelsberg, über im Studio ausgeleuchtete Referenzgegenständen, bis zur voyeuristischen Aneignung der Perspektive, des Spitzels in der Diaserie »Der Wichser«. In »The Dark Side Of The Moon« offenbart sich der Überwachungskomplex in einem Facettenreichtum der dem Ausmaß zu dem unser Leben von Überwachung durchsetzt ist gerecht wird.

Felix Hüffelmann machte mit dieser Arbeit seinen Bachelorabschluss in Fotografie und Medien im Wintersemester 2014/15. Die Arbeit wurde von Prof. Emanuel Raab und Prof. Anna Zika betreut und ist zur Zeit im Rahmen der Auftaktaustellung zu »gute aussichten« in der Technischen Sammlung Dresden zu sehen.