Alexander Gehring

Hypnos

Alexander Gehrings Ansatz in der Arbeit »Hypnos« ist die Überführung des »Wirklichen« hin zu einem offenen Feld von Andeutungen, Assoziationen und Symbolen. Das Medium der Fotografie, das wohl wie kein anderes Medium mit der Realität verknüpft ist, wird zu einem Mittel um von dem »Hier und Jetzt« zu berichten, in dem es den Anspruch »real« zu sein verwirft. Die portraitierten Personen werden durch eine offensichtliche Maskerade zu phantastischen Wesen, verkörpern Charaktere die wir alle seit unserer Kindheit fürchten und uns gleichzeitig faszinieren. Isoliert und abwesend sind sie stellvertretend für eine moderne Einsamkeit, die sich durch die immerwährende mediale oder auch virtuelle Präsenz der eigenen Person zwangsläufig einstellt. Werwölfe, Monster und Vampire werden zu modernen Außenseitern und Einzelgängern, die in einem Zwischenraum verborgen sind.

Alexander Gehring stellt sich die Frage ob die »neue Nähe« untereinander nicht auch eine mindestens gleich große Distanz schafft. Die neuen Realitäten, zumeist virtueller Natur, entbehren sich nicht einer gewissen Traurigkeit des Individuums das sich in ihnen bewegt. Das glorifizieren und ästhetische enstehen lassen einer anderen Wirklichkeit und das Verschwinden einer doch ernüchternen Realität scheint für Alexander Gehring der einzige Beweis zu sein, dass er im Hier und Jetzt existiert.

Alexander Gehring wurde 1981 in Bielefeld geboren und studiert seit dem Jahr 2005 Fotografie und Medien an der FH Bielefeld. Seine Arbeit »Hypnos« entstand im Jahr 2007 unter der Betreuung von Prof.Roman Bezjak. Im Jahr 2008 wurden Bilder aus dieser Serie in drei Gruppenausstellungen mit dem Titel »fragment.romantik« gezeigt.